Pflanzenname
Glück haben wir, wenn wir Pimpinelle im Garten, auf dem Balkon oder im Topf sprießen lassen. Wenn ein Kraut es verdient, „Gurkenkraut“ genannt zu werden, dann ist es Pimpinelle.
Es heißt auch Kleiner Wiesenknopf.
Beim Reiben an den Blättern entströmt ihnen ein Duft, der 1:1 als Gurke durchgeht. Diese Frische verleiht es als Zugabe den Salaten. Frisch soll es auf jeden Fall verwendet werden, getrocknet verliert es an Geschmack. Dabei führt es uns im Quark, im Salat, in der Frankfurter Grünen Soße Vitamine zu. Herr von Goethe wusste dies bereits zu schätzen und goutierte Pimpinelle in der Frankfurter Grünen Soße.
Das Kraut gehört zur Familie der Rosengewächse, sie sollten schon dem Namen nach hübsche Blüten haben. In Wirklichkeit ist es die Vielzahl von einzelnen winzigen Blüten, die eine kleine grün-rote Blütenkugel bilden. Das könnte die Ursache für die Bezeichnung „Wiesenknopf“ sein, die Unterart „klein“. Es gibt auch den großen Wiesenknopf, die anerkannte Heilpflanze (Sanguisorba officinalis).
Gartennutzen
Das zarte Kraut ist winterhart. Denkt man gar nicht. Da ziehen sich die vielzähligen Röhren des Schnittlauchs im Winter in ihre Zwiebeln zurück, da will die vielgeliebte Melisse lieber wieder ans Mittelmeer, und das Basilikum ruft: Nimm mich mit!! Starke Kräuter, die mit Kälte nichts am Blatt haben. Aber dieser kleine Wiesenknopf von rund 30 cm Höhe bleibt sogar noch wintergrün.
Pflanzenpflege
Seine Aussaat ist im Frühjahr möglich, oder man kauft eine Pflanze vom Gartencenter. Er ist fest verankert im Boden, denn er bildet eine Pfahlwurzel. Er liebt die Sonne und zeigt mageren Boden an. Diese Fähigkeit hat er bei meinem Gartenboden eingesetzt und richtig getroffen.
Ernte
Vor der Blüte ernte ich die Blätter vom Juni bis September. Beim Zerkauen der Blätter bleibt als Nachgeschmack eine leichte Bitterkeit, die jedoch angenehm ist.
Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe, die beim Großen Wiesenknopf zur Heilung eingesetzt werden, wirken auch im Küchenkraut: Gerbstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl, Pimpinellin, Cumarin, ein hoher Anteil an Vitamin C.
Jedoch war es der Inhaltsstoff Sanguisorbin, der zur Namensbildung führte. Dieser Wirkstoff stoppt den Blutfluss kleiner Wunden. Wir kennen das Wort Sanguiniker, derjenige, dessen Blut sehr schnell in Wallung gerät. Dieser Wortteil steckt in der lateinischen Bezeichnung der Pflanze als „sanguis“ für das deutsche Wort „Blut“; „sorbere“ bezeichnet die Fähigkeit, zu „schlürfen“, zu „verschlingen“. Das heißt, ein Umschlag mit Pimpinelle saugt das Blut auf. Gut zu wissen, wenn schnelle Hilfe bei der Gartenarbeit gebraucht wird.
Inhaltsstoffe
Der Große Wiesenknopf, hat seine Bekanntheit als Heilpflanze verloren. Die Wirkstoffe jedoch haben ihre Heilkraft für den inneren und äußeren Gebrauch nicht verloren. Seine Inhaltsstoffe und die des kleinen Wiesenknopfes, also der Pimpinelle, sind Vitamin C, Gerbstoffe, Flavonoide und Sanguisorbin. Sie wirken blutreinigend, harntreibend, schleimlösend, entzündungshemmend. Das Kraut wirkt leicht antibiotisch.
Als Tee getrunken, hilft das Kraut bei starker Menstruation, bei Husten und Grippe.
- Als Aufguss wird es lauwarm zum Gurgeln bei Halsschmerzen eingesetzt.
- Zur Wundbehandlung im Umschlag bewahrheitet sich der Volksname „Blutstillerin“: Der Inhaltsstoff Sanguisorbin wirkt als Blutgerinner.